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1. Geschichte des Mittelalters - S. 94

1872 - Münster : Coppenrath
94 der König ihn auf, verzieh ihm und schenkte ihm sogar nachher zum Beweise seiner Huld das erledigte Herzogthum Bayern. In diesen blutigen Familienzwisten glaubten die benachbarten Völker eine erwnschte Gelegenheit zu finden, das ihnen von Heinrich 1. auferlegte Joch wieder abzuschtteln. Allein der Ver-such dazu milang vllig. Otto flog herbei, brachte die Emprer zur Ruhe und unterwarf sich die Völker in der Laufitz und Mark bis an die Oder. Und um sich dauerhast in dem Befitze dieser Lnder zu erhalten, suchte er das Christenthum dort einzufhren-Zu dem Ende errichtete er mehre Bisthmer, wie Meien, Merseburg; und an der Grenze der mrkischen Wenden die Bisthmer Havelberg, Brandenburg und das Erzbisthum Magdeburg, die wie wohlthtige Sterne die Nacht des Hei-denthums im Osten immer mehr erhellten. Eben so siegreich war er gegen die Dnen, welche die knigliche Besatzung in der Markgrasschast Schleswig ermordet hatten. Er zog verheerend der die Eider und eroberte Jtland bis an den Meerbusen Limfiord. Der Ort, wo er zum Andenken seiner Anwesenheit seine Lanze in's Meer schleuderte, heit Ottens und bis aus den heutigen Tag. Der bedrngte Dnenknig bat um Frieden und lie sich mit seiner Gemahlin und seinem Sohne taufen. Dem Beispiele des Kniges folgte auch das Volk. So wurde der Smne des Christenthums auch in diesen Gegenden ansgestrenet und sprote und blhete hoffnungsvoll empor. Mit dem Lichte des Evangeliums verbreitete sich auch christliche Gesinnung, und ringsum im Lande erhoben sich Städte, Kirchen und Schulen. Neue Unruhen riefen bald den König nach Italien, welches seit Arnuls's Tode wieder von Deutschland getrennt war. Hugo, Gras von Arles, hatte sich dort des Thrones bemchtigt und seinen Sohn Lothar zum Mitregenten angenommen. Als aber beide ohne Nachkommen starben, bemchtigte sich Berengar Il, Herzog von Jvrea im Piemontesischen, des Thrones und lie auch seinen Sohn Adelbert zum Mitregenten krnen. Um sich auf dem angematen Throne zu befestigen, warb er fr seinen

2. Geschichte des Mittelalters - S. 110

1872 - Münster : Coppenrath
110 aber berfiel sie und nahm beide gefangen. Den Grafen Otto gab er zwar nach einigen Jahren wieder frei; Magnus aber wurde in fitengen Verhaft genommen, weil er auf das Recht an seines Vaters Herzogthum nicht verzichten wollte. Durch ein solches Verfahren zog er sich den Verdacht zu, als ob er das Herzogthum Sachsen an sich nehmen, den Erbprinzen aber im Gefngni sterben lassen wollte. Auch wuten alle Sachsen, da der König keine Liebe zu ihrem Volke habe. Einst soll er von der Hhe eines Berges das Land berschauet und ausgerufen haben: Sachsen ist ein schnes Land, aber die, welche es be-wohnen, sind nichtswrdige Knechte!" Das wurde schnell im Lande hernmerzhlt und steigerte die Ghrung immer mehr. Am meisten erbitterte er die Sachsen dadurch, da er die schon von seinem Vater hier gebauten Burgen und Schlsser, besonders im Harzgebirge, vermehrte und frnkische Besatzung hineinlegte, um durch sie das Volk der Sachsen desto besser zgeln zu knnen. Gleich Rubern fielen die fremden Kriegesleute der das Eigenthum freier Männer her, forderten in des Kniges Namen ungeheuere Abgaben und Zlle und zwangen sie sogar zu harten Frohndiensten. Jeder auch noch so billige Einspruch galt als Widersetzlichkeit, galt als Emprung und ward mit Verlust der Freiheit und des Vermgens hart bestraft. Da muten wohl Alle glauben, der König gehe damit um, die uralte Freiheit des Landes, fr welche ihre Vter so blutig gestritten hatten, mit Gewalt zu Grunde zu richten. Das bedrngte Volk klagte laut, es bat den König um billige Abstellung seiner Beschwerden, es drohete; aber alle Klagen, alle Bitten, alle Drohungen wurden mit hhnendem Uebermnthe zurckgewiesen. Das brachte den glimmenden Funken des Uebermnthes zur hellen Flamme derkne-ges- Sie griffen zu den Waffen; sechzigtausend Mann, der tapfere Herzog Otto an der Spitze, rckten rasch gegen Goslar an, wo sich Heinrich eben aufhielt. Wie ein aufgescheuchtes Wild flog der berraschte König in hastiger Eile durch tiefe Wlder und Vergschluchten nach Eschwege in Hessen. Von dort eilte er an

3. Geschichte des Mittelalters - S. 261

1872 - Münster : Coppenrath
261 lern gefunden. Daher berlie Sigismund diesem auch die erbliche Hauptmannschaft" in der Mark Brandenburg und ver-schrieb ihm zur Sicherung fr den Fall, da das Land zurck-gefordert werde, die Summe von 100,000 Goldgulden. Nur die Kurwrde behielt der Kaiser sich vor. Da aber Friedrich auf dem Concilium zu Kostnitz sich von neuem als der treueste und ntzlichste Diener bewhrt hatte, so trat ihm Sigismund mit Einwilligung der Reichstnde am 30. April 1415 die Marken mit der Kur- und Erzkmmererwrde erblich ab und behielt seinem Hause nur die Wiedereinlsung fr 400,000 Goldgulden vor. Da aber weder Sigismund noch einer seiner Nachfolger diese wieder einlfete, fo blieb seitdem Brandenburg bei dem Hause Hohenzollern, und der Burggraf Friedrich ist demnach der Stammvater des jetzigen preuischen Knigshauses. In ahn-licher Weise verfuhr er, als bald darauf das Kurhaus Sachsen ausstarb. Gegen eine Geldsumme verlieh er das Herzogthum Sachsen mit der Kurwrde dem Markgrafen von Meien, Friedrich dem Streitbaren (1422), womit also das sch-sifche Kurfrstenthum an das wettinfche Haus Meien kam. Kriege zwischen Irankreich und England 73. Die Jungfrau von Orleans (1429). Die gerade Linie der von Hugo Capet entsprossenen Könige von Frankreich war mit den Shnen Philipp des Schnen, desselben, unter welchem der Tempelherrenorden aufgehoben wurde, im Jahre 1328 erloschen, und der Thron vererbte auf die Seitenlinie der Valois, welche 261 Jahre, von 1328 bis 1589, der Frankreich herrschte. Philipp von Valois, der Brudersohn Philipp des Schnen, erffnete diese neue Regentenfamilie.

4. Geschichte des Mittelalters - S. 230

1872 - Münster : Coppenrath
230 alle Ehren und Rechte der rmischen Kirche zu beschirmen ver-sprach, fr sich zu gewinnen. Dies gelang ihm auch. Der Papst erkannte ihn nicht nur an, sondern versprach auch, ihn zum Kaiser zu krnen. Die versprochene Krnung war jedoch durch den Tod des Papstes aufgeschoben und kam spter gar nicht zu Stande. Mit richtigem Blicke betrachtete der neue König nicht Ita> lien, sondern Deutschland als den Schanplatz seiner Thtigkeit. Gleich sein erstes krftiges Auftreten lieferte den Beweis, da die auf ihn geleitete Wahl eine glckliche war. Auf seinem ersten Reichstage zu Nrnberg erklrte er nach dem Nathe der Fürsten alles seit dem Tode Friedrich's Ii. während der Wirren des unglckseligen Interregnums auf Kosten des Reiches Geschehene fr nichtig, und forderte die Gter und Lehen zurck, welche seitdem in Besitz genommen waren. Diese Maregel war hauptschlich gegen Ottokar Il, den bermchtigen König von Bhmen mit) Mhren, gerichtet, der während des Interregnums sich auch in den Besitz der sterreichischen Lnder gesetzt hatte. Die Mark Oesterreich war schon seit 976 an das babenbergische Geschlecht gekommen, welches nach Erhebung der Markgrasschaft zum Herzogthume auch Steiermark durch Ankauf von dem kinderlosen mit ihm verschwgerten Herzoge gewann. Nach dem Erlschen der Babenberger * mit Friedrich dem Streitbaren im Jahre 1246 erhob sich der fter-reichische Erbfolgekrieg. In diesem kam Ottokar in Besitz von Oesterreich, entri dann durch einen groen Sieg der die Un- Reihenfolge bcv Babenberg er. Markgrafen seit 976: Herzoge seit 1156: Heinrich Il, Jasomirgott. Leopold I., der Erlauchte. Heinrich I., der Starke. Adalbert I., der Siegreiche, Ernst I., der Tapfere. Leopold V., der Tugendhafte. Friedri ch I., der Katholische. Leopold Vi., der Glorreiche. Friedri ch Ii., der Streitbare. Leopold Il, der Schne. Leopold Iii., der Heilige. Leopold Iv., der Freigebige, I

5. Geschichte des Mittelalters - S. 235

1872 - Münster : Coppenrath
1 235 Hauses vermehren, gebrauchte aber hierzu solche Mittel, die Aller Herzen von ihm abwendeten. Um Geld zu erhalten, versprach er dem Könige von England Hlfe gegen Frankreich, und da der Krieg nicht zu Stande kam, so rstete er mit dem bereits erhaltenen Gelde ein Heer und besetzte die erledigte Markgrafschaft Meien. Da aber die Shne des Landgrafen Albrecht des Bsartigen von Thringen Ansprche darauf er-! hoben, so sprach er der sie die Reichsacht aus und suchte ihnen auch Thringen mit Gewalt zu entreien. Er fhrte : einen blutigen Krieg gegen sie, und seine Sldner verwsteten in einem wiederholten Einfall das Thringerland. Dieser Ge-| Waltstreich und insbesondere die Krnkung der deutschen Reichs-: ehre, weil der vornehmste christliche Fürst ein Sldling Eng-! lands gewesen, erregte groe Erbitterung. Und da der König : die dem Erzbischofe von Mainz gegebenen Versprechungen nicht gehalten, so wurde er auf einer Versammlung der Kurfrsten zu Mainz abgesetzt, und nun der frher bergangene Sohn ' Rudolfs, Herzog Albrecht von Oesterreich, Zum Könige ernannt. | Adolf widersetzte sich mit Waffen, verlor aber im Treffen bei j Gllheim, am Donnersberg, im Jahre 1298, Krone und Leben. ; An der Stelle, wo er im ritterlichen Kampfe mit seinem Neben-buhler tdtlich getroffen vom Pferde sank, wurde ein Kreuz . errichtet. Eiue uralte Ulme breitet noch bis heute ihre weit-! ragenden Aeste der das Knigskreuz" aus, als wolle sie, eine treue Schildwache, dasselbe mit ihrem, in jedem Frhlinge neu : ergrnenden Schilde schtzen und bewahren. Seine Leiche ruhet im Dom zu Speyer. Albrccht I. von Oesterreich (12981308). Albrecht hielt den bloen Sieg auf dem Schlachtfelde nicht fr einen zureichenden Grund zur Erwerbung der deutschen Knigskrone. Daher entsagte er, nach dem Falle Adolfs, frei-willig der ihm durch frhere Wahl bertragenen Krone, mit der Bitte, dieselbe auf das Haupt des Wrdigsten zu setzen. Da wurde er von Neuem und zwar einstimmig als der Wr-

6. Geschichte des Mittelalters - S. 249

1872 - Münster : Coppenrath
I 249 Mittelpunkt nicht nur von Bhmen, sondern vom ganzen deutschen Reiche werden. Hier errichtete er auch zur Bildung seiner Bhmen im Jahre 1348 nach dem Muster der Universitten von Paris und Bologna die erste deutsche Universitt, welche schon i bald nach ihrer Stiftung siebentausend Studirende zhlte. Die goldene Bulle (1356). Das Wichtigste, was ihm Deutschland zu verdanken hat, ist jenes berhmte Reichs-grundgesetz, die goldene Bulle. Durch diese wurde im Jahre 1356 das ausschlieende Wahlrecht des deutschen Kaisers sieben , Kurfrsten *), drei geistlichen und vier weltlichen, berlassen ober vielmehr frmlich besttiget; bemi sie hatten sich dasselbe bereits seit einem Jahrhuubert angemaet. Diese sieben Kurfrsten aber j waren: die Erzbischfe von Mainz, Trier und Kln, der König j von Bhmen, der Markgraf von Brandenburg, der Herzog von 1 Sachsen-Wittenberg und der Pfalzgraf am Rhein. Zur Ver-; htung aller Streitigkeiten sollte die Kurwrde an dem Lanbe gebunben sein, und bei Erledigung des Thrones berselbe innerhalb breier Monate wieber besetzt werben. In Frankfurt am Main sollte die Wahl, in Aachen aber, welches von Alters her als Residenz der knigliche Stuhl" genannt wrbe, die Krnung gehalten werben. Diese und andere Verordnungen ent-hielt das Reichsgrunbgesey, welches seinen Namen golbene Biille"**) von dem in Gold getriebenen Siegel fhrte, das, in einer Kapsel (bulla) eingeschlossen, ort dieser Urkunde auf Per-gament mit einer Schnur befestigt war. Die Macht des Kaisers bestand nur noch in seinen Erblanden. Denn von unmittel-baren kaiserlichen Gtern, Einknften und Rechten war nach den verschwenbenschen Verleihungen der frheren Kaiser, so wie durch die Eingriffe der Fürsten während des Zwischenreiches wenig brig geblieben, und bieses Wenige wrbe durch die golbene Bulle noch geschmlert. Die Kurfrsten waren jetzt vllige *) Von dem alldeutschen Worte fren", b. i. whlen. **) Vorzugsweise wird eine Verordnung oder ein Dekret des Papstes in Glaubens- und Kirchensachen Bulle genannt.

7. Geschichte des Mittelalters - S. 90

1872 - Münster : Coppenrath
90 nehmen und zu deren Vertheidigung helfen; zur Zeit eines feindlichen Einfalles nahmen diese die anderen acht mit ihrer Habe bei sich auf. Auch der dritte Theil alles Getreides wurde in die festen Pltze geschafft und in besonderen Vorrathskam-mern fr die Zeit der Roth und Gefahr fr Alle aufbewahrt. Die Vertheidiger der Burgen wurden Brger genannt, und dies war der Ursprung des Vrgerstandes. Im Frieden gingen sie ihren Geschften nach, im Kriege fhrten sie die Waffen. Heinrich wollte aber den Ungarn nicht blo Festungen, sondern auch eine wohlgebte Kriegesmacht entgegenstellen. Er suchte die schwerfllige Kriegesart der Deutschen nmzuschaffen und sie an leichtere Bewegung mit Pferd und Waffe zu gewhnen, um den flchtigen Ungarn gewachsen zu sein. Nachdem er auf diese Weise das Reich gestrkt und auf den Krieg vor-bereitet hatte, berzog er die benachbarten Völker, die mehr als einmal Deutschland geplndert und. selbst mit den Ungarn ge-meinsame Sache gemacht hatten. Die blutigen Kmpfe mit die-sen Feinden waren fr die Deutschen eine vortreffliche Vor-schule des nchsten Ungarn-Krieges. Glck begleitete Heinrich's Waffen. Er unterwarf sich die Haveller an der Havel durch die Eroberung ihrer Hauptstadt Brennabnrg, des nachmaligen Brandenburg, ferner die Daleminzer in Meien. Dann ging er auch auf die der die Eider eingedrungenen Dnen los, schlug sie in einer blutigen Schlacht und nahm ihnen das Land jenseit der Eider bis zur Slye. Unterdessen war die Zeit-des Waffenstillstandes mit den Ungarn abgelaufen. Da kamen ihre Gesandten und forderten stolz den alten Tribut. Allein sie wurden abgewiesen und zogen leer zurck unter furchtbaren Drohungen. Schlacht bei Merseburg (933). Im Frhlinge des Jahres 933 brache die Ungarn in zwei groen Horden rche-schnaubend durch Franken in Thringen ein. Schrecken ging vor ihnen her. Wer fliehen konnte, floh. Da ganze Land wurde I

8. Geschichte des Mittelalters - S. 155

1872 - Münster : Coppenrath
> .........._ _ fwwwww 155 Erstaunen wurde daher nvcht er, sondern Herzog Konrad von Hohenstaufen zum Kaiser erwhlt. Mit ihm beginnt die glnzende Reihe der deutschen Kaiser aus diesem Hause. Heber diese Wahl war Heinrich hchst entrstet und wollte sie nicht gelten lassen. Da ward er als Emprer seiner beiden Herzogtmer entsetzt und gechtet. Sachsen bekam der krie-gerische Markgraf der Nordmark, Albrecht, wegen seines Wappenschildes der Br genannt; Bayern der Markgraf Leopold von Oesterreich. Um diese Zeit findet man auch zuerst den Namen Berlin genannt, gleichwie an den Usern der Donau in der Gegend des alten Vindobona um dieselbe Zeit die Stadt Wien sich erhob. Heinrich war jedoch nicht der Mann, der sich seine Lnder ohne Schwertstreich nehmen lie. Er griff zu den Waffen und vertrieb Albrecht den Bren. Und schon rstete er sich zum Kampfe um sein Herzogthum Bayern, als ihn pltzlich der Tod vom Schauplatze des Krieges rief. Er hinterlie einen Sohn von zehn Jahren, der sich nachher unter dem Namen Heinrich der Lowe berhmt machte. Billig htte der Kleine, weil er an des Vaters Vergehungen unschuldig war, beide Herzogtmer wieder erhalten sollen; Konrad gab ihm aber nur Sachsen zurck. Da nahm sich Wels, ein Bruder des verstorbenen Herzoges, des jungen Prinzen an und griff fr dessen Erbe zu den Waffen. Bei dem Stdtchen Weinsberg im heutigen Knigreiche Wrtemberg kam es zwischen ihm und Konrat) im Jahre 1149 zu einer Schlacht. In dieser soll das Feldgeschret der Bayern gewesen sein: Hie Wels!" und das der Hohen-stauten: Hie Waiblingen!" Waiblinger nannten sich die Hohenstaufen nach, der Burg Waiblingen im Remsthal, wo weiter aufwrts auch die Stammburg Hohenstaufen liegt. So entstanden die, Jahrhunderte hindurch schreckenden, Parteinamen Welsen und Waiblinger, oder, wie die Italiener sagten, Guelfen und Ghibellinen; denn spter gebrauchten die Italiener auch in ihren staatlichen Parteistreiten biefelben Partei- I

9. Geschichte des Mittelalters - S. 111

1872 - Münster : Coppenrath
111 den Rhein nach Tribur und sandte Boten durch das Reich, da man ich gegen die Emprer rsten solle. Dorthin folgten ihm die Sachsen nicht. <ste eilten lieber, die verhaten Burgen am Harze zu schleifen. Es gelang ihnen auch, ihren gefangenen Frften Magnus aus dem Schlosse von Lneburg zu befreien. Hiermit war indessen Heinrichs Demthigung noch nicht beendigt. Die deutschen Reichsfrsten, die er zum Kriege aufgefordert hatte, fielen alle von ihm ab und zeigten sich sogar geneigt, dem Antrage der Sachsen gem einen andern König zu whlen. Heinrich schien verloren und wre es gewesen, htten ihn nicht ; die treuen Brger von Worms untersttzt und seinen nieder-| geschlagenen Sinn wieder aufgerichtet. Die Anschlge seiner unentschlossenen Feinde wurden Zwar hintertrieben: jedoch die : Sachsen zu unterwerfen gelang ihm nicht. Er mute, um nur , die Krone nicht zu verlieren, im Jahre 1074 einen harten Fne-I den mit ihnen eingehen. Die Schleifung aller kniglichen Burgen ward in demselben ausbedungen. In wilder Wnth fielen die Sachsen der diese her und lieen keinen Stein auf dem andern. Selbst die Kirche der Harzburg blieb nicht verschont. Sie pln-derten die Altre, rissen die kaiserliche Familiengruft auf, beschimpften die Gebeine von Heinrich's verstorbenem Bruder und Sohne und verbrannten die Kirche. Da flammte Heinrich's Zorn von Neuem auf. Er shnte sich mit den Reichsfrsten aus, ver-mochte sie durch Bitten und Versprechungen zu einem Kriege gegen die Sachsen und brachte mit ihrem Beistande ein mch-tiges Heer auf. Mit diesem berfiel er im Juni des Jahres 1075 die bei Hohenburg an der Unstrut gelagerten Sachsen und brachte ihnen, nach tapferer Gegenwehr, eine vllige Niederlage bei. Jetzt wurde Sachsen auf schreckliche Weise verwstet. Jedoch war der Muth und die Hoffnung der schsischen Grafen noch nicht gesunken. Noch in demselben Jahre mute Heinrich gegen sie ziehen. Erst durch gtliche Vorstellungen und Versprechungen wurden sie vermocht, die Waffen niederzulegen und friedebittend vor dem Könige zu erscheinen. Aber gegen sein

10. Geschichte des Mittelalters - S. 159

1872 - Münster : Coppenrath
l . , 159 Bald nach der Rckkehr, im Jahre 1152, starb Konrad Iii. Ihm folgte sein Neffe: 48. Friedrich I. oder Barbarossa (11521190). Friedrich I. war einer der heldenmtigsten und einsichtvollsten Herrscher, welche je Deutschlands Scepter gefhrt haben. Seine glnzenden Eigenschaften flten selbst seinen Feinden staunende Bewunderung und Verehrung ein. Er war von mittlerer Gre; ein scharfes durchdringendes Auge belebte sein heiteres majesttisches Antlitz. Die Italiener nannten ihn we-gen der rthlichen Farbe seines Bartes Barbarossa, d. i. Roth-Bart. Von gleicher Farbe war das kurze lockige Haar, das seinen Scheitel deckte. Den deutschen Fürsten gefiel vorzglich seine nahe Verwandtschaft von mtterlicher Seite mit dem wel-fischen Hause. Sie hofften, da er die Streitigkeiten, welche zwischen seinem und dem welfischen Hause schon so lange und so verderbvoll geherrscht hatten, beilegen wrde. Und wirklich that er auch viel zur Beseitigung derselben. Er gab dem sch-nschen Herzoge, Heinrich demlwen, auch das Herzogthum Bayern zurck, das ihm mit Unrecht entzogen worden war, und gewann dadurch an diesem jungen Helden einen tapferen und mchtigen Waffengefhrten auf seinen ersten Feldzgen. Derselbe Heinrich war auch der Grnder der nachher so be-rhmt gewordenen Stadt Mnchen. Die bisherige Markgraf-schast Oesterreich wurde dafr zu einem von Bayern unadhn-gigen Herzogthume erhoben und Wien zur Hauptstadt desselben. Um dieselbe Zeit erhielt der Herzog von Bhmen aus des Kaisers Hnden die Knigskrone. Nun richtete er seinen Blick auf Italien. Hier war wh-rend der groen Unruhen in Deutschland, welche die ganze Thtigkeit seiner Vorgnger in Anspruch genommen hatten, das kaiserliche Ansehen fast vllig erloschen. Der eigentliche Herd der Emprung war die Lombardei. Unter dem Schutze freier Verfassung waren in vielen Stdten derselben Handel und i
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